Rückblick auf die LEADER Generalversammlung 2024

Bild LEADER Gen.versammlung, Co. LEADER Region WM

LEADER Region beschäftigt sich mit Leerstand

Mitte Juni fand die diesjährige Generalversammlung des Vereins ‚LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg‘ statt. Der gesamte Vorstand mit Obmann Peter Steinbach und Obmann-Stellvertreter Bgm. Alfred Babinsky sowie weiteren 10 Mitgliedern wurden in ihren Funktionen bestätigt.

 

LEADER Geschäftsführerin Renate Mihle gab einen Rückblick auf das vergangene Jahr seit Beginn der aktuellen Förderperiode am 1. Juli 2023. Bis Juni 2024 wurden insgesamt 20 LEADER Projekte positiv entschieden, eines davon wurde zurückgezogen. Thematisch sind die umgesetzten Projekte sehr breit und reichen von generationsübergreifenden Projekten (Röschitz, Ziersdorf, Retz und HL) über Tourismusprojekte (Weinviertel unterwegs, Radregion Pulkautal, Der erlebbare Radweg, Was die Region so bietet), Projekte zur Erhaltung des Kulturerbes (KG-Schutzzonenkonzepte Hollabrunn, Haugsdorf, Wullersdorf, Nappersdorf, Belebung Öhlberg-Kellergasse und Königliche Kellergasse Dürnleis barrierefrei) und Umweltschutzprojekte (Lehmakademie, Bodenkoffer) bis zu Projekten für Jugendliche (Jugendberatung II, Weiterentwicklung des Jugendprojektes in Sitzendorf). Insgesamt wurden in die Region seit Mitte 2023 bereits wieder € 1,2 Mio. investiert, wovon € 0,7 Mio. als LEADER Förderung von EU und Land NÖ wieder zurück in die Region kommen.
Alle Projekte sind auf der LEADER Homepage www.leader.co.at/projekte nachzulesen.

Die gesamte Förderabwicklung erfolgt in dieser neuen Förderperiode ausschließlich digital über die Förderplattform der AMA. „Das LEADER Büro unterstützt Projektträger:innen von der Entwicklung der Projektideen bis zur Einreichung, Abwicklung und Förderauszahlung. Wenn es Projektideen gibt, bitte dringend mindestens ein halbes Jahr vorher im LEADER Büro melden,“ empfiehlt LEADER Obmann Peter Steinbach.

Im Anschluss an die Berichte, Wahlen des Vorstandes und der Rechnungsprüfer:innen sowie einen Ausblick auf das kommende Jahr präsentierte Lena Weitschacher Zahlen und Fakten zum Thema Leerstand. Als Absolventin der BOKU Wien beschäftigt sie sich in ihrer Masterarbeit mit diesem Thema und präsentierte aktuellen Zahlen aus 2023. Unter den Bezirken in NÖ ist Mistelbach jener mit der höchsten Leerstandsquote, dicht gefolgt vom Hollabrunner Bezirk. Im Hollabrunner Bezirk weisen Retzbach, Haugsdorf und Pulkau eine hohe Quote auf, während Grabern und Hollabrunn schon in Richtung moderat tendieren. Die Erkenntnis der Erhebungen in der Region ergibt, dass der Bezirk über 3x so viel Kapazität an Leerstand verfügt als Zuzug bis 2051 vorausgesagt wird. Gemäß dem Titel des Vortrages ‚Kann bzw. wie kann eine Trendwende gelingen?‘ empfiehlt die Referentin als wichtigen Ansatz ein aktives Leerstandsmanagement. Mit einer individuellen und sensiblen Vorgangsweise, politischer Willensbekundung und den Schwerpunkt auf Kommunikation kann mittelfristig eine Änderung in den Gemeinden erzielt werden. Entsprechende Unterlagen des Ministeriums sowie eines Weinviertler LEADER Projektes unterstützen dabei wesentlich. Aktuell ist auch ein Förderaufruf für investive Maßnahmen auf der AMA-Plattform geöffnet. Doch gerade ein weiterer EU-Fördertopf, nämlich für interkommunales Leerstandsmanagements, wird derzeit vom Land NÖ nicht frei gegeben bzw. nicht geöffnet.